Unter Prophylaxe versteht man in der Zahnheilkunde ein ganzes Paket an Maßnahmen, durch die Sie Zahn- und Zahnfleischproblemen vorbeugen können.
Persönliche Mundhygiene zu Hause
Den Grundstein für gute Mundgesundheit und langfristigen Zahnerhalt legen Sie mit Ihrer täglichen Zahnpflege. Einige grundlegende Empfehlungen dazu folgen hier:
2x täglich sollten die Zähne gründlich mittels Zahnbürste gereinigt werden
Direkt nach dem Aufstehen (bzw. vor dem Frühstück)
Abends vorm Schlafen gehen mit ausreichend zeitlichem Abstand zur letzten Mahlzeit bzw. letzten zuckerhaltigen Getränk
Noch öfters putzen, wie z.B. nach jeder Mahlzeit, bringt keinen zusätzlichen Nutzen.
1x täglich sollten die Zahnzwischenräume gereinigt werden. Hierzu eignet sich am besten Zahnseide, alternativ können kleine Zwischenraumbürstchen verwendet werden.
Genauere, individuelle Empfehlungen bekommen Sie von Ihrer Prophylaxe-Assistentin!
Professionelle Zahnreinigung
Unter Professioneller Zahnreinigung oder „Mundhygiene“, versteht man die Zahnreinigung durch eine speziell ausgebildete zahnärztliche Assistenz. Dabei werden Ablagerungen wie Zahnstein oder hartnäckige Verfärbungen, welche sich nicht mit der Zahnbürste entfernen lassen, mittels Ultraschall oder anderen Spezialinstrumenten beseitigt.
Anschließend wird die Zahnoberfläche glatt poliert, um zukünftige Ablagerungen zu reduzieren.
Außerdem erfolgt eine genaue Beratung, welche Mängel in Ihrer täglichen Mundhygiene bestehen, eine Erklärung der Putztechnik und ggf. Empfehlung von Mundhygieneprodukten.
Wie oft eine solche professionelle Zahnreinigung notwendig ist, ist von Patient zu Patient verschieden. Durchschnittlich empfehlen wir Intervalle zwischen 6 und 12 Monaten.
Kariesprophylaxe
Der wichtigste Faktor zur Entstehung von Karies ist die Zufuhr von Zucker und Säuren aus der Nahrung. Hierbei ist allerdings nicht die Menge entscheidend, sondern wie lange die Säuren im Mund wirken können. Nach jeder Mahlzeit oder jedem Schluck Saft, Limonade o.ä., braucht der Speichel ca. 30-60 Minuten um die Säuren auszugleichen (abzupuffern). Wenn nun auch zwischen den Mahlzeiten solche Getränke konsumiert werden, kann der Säuregehalt im Mund viel zu lange nicht auf ein unschädliches Niveau gebracht werden und die Säuren lösen Schicht für Schicht den kostbaren Zahnschmelz auf.
Zucker selbst wird erst in weiterer Folge zum Problem, wenn bereits Kariesbakterien in den durch Säuren entkalkten Stellen des Zahnes sitzen. Diese Bakterien können Zucker zu Säure umwandeln und so die Zerstörung von Zahnsubstanz vorantreiben. Kariesbakterien werden meist schon von den Eltern an die Kinder weitergegeben.
Karies entsteht also durch ein Zusammenspiel von Säuren, Zucker und Bakterien. Um Karies in Schach zu halten, müssen alle drei Faktoren minimiert werden.
- Zwischen Mahlzeiten nur Wasser trinken
- „Naschen“ auf ein Minimum reduzieren
- Kinder so gut wie möglich von Kariesbakterien schützen, indem man als Eltern, sofern keine völlige Karies- und Entzündungsfreiheit vorliegt, Speichelkontakt vermeidet (z.B. nicht denselben Löffel verwendet, Schnuller in den Mund nimmt etc.).
Zahnpasten sollten außerdem Fluorid enthalten, da Fluorid bereits entkalkten Zahnschmelz wieder „remineralisieren“, also härten kann. Alternative Substanzen, wie Hydroxylapatit, können ergänzend, aber nicht als Ersatz für Fluorid eingesetzt werden. Vorsicht ist auch bei vielen Zahnpasten aus dem Bereich der „Naturkosmetika“ geboten, da diese meist kein Fluorid, dafür aber teils zu aggressive Reinigungs- und Schmirgelstoffe enthalten.