Unter Endodontie (=Behandlung des Zahninneren) versteht man eine Behandlung, bei der das Weichgewebe im Inneren einer Zahnkrone und der Zahnwurzeln, auch Zahnmark oder Pulpa genannt, entfernt wird. Mögliche Gründe für eine mögliche Wurzelbehandlung sind:
- Karies, die sich bereits bis zur Pulpa ausgebreitet hat
- Schmerzhafte Entzündung der Pulpa („Pulpitis“), Schmerzen treten hier v.a. durch kalte Speisen und Getränke und/oder nachts auf
- Bereits abgestorbene, bakteriell infizierte Zähne
- Insuffizient wurzelbehandelte, bakteriell infizierte Zähne (Revision)
Viele durch Karies stark beschädigte Zähne können mithilfe einer Wurzelbehandlung noch viele Jahre erhalten werden. Wie bei jedem Eingriff liegt die Erfolgswahrscheinlichkeit aber nicht bei 100% und selbst bei optimaler Aufbereitung und Wurzelfüllung kann nicht jeder Zahn mittels Wurzelbehandlung gerettet werden. Besonders Längsrisse in der Zahnsubstanz oder Verästelungen der Kanäle im unteren Wurzeldrittel können Probleme bereiten.
Eine Wurzelbehandlung wird, falls noch lebendes Gewebe im Zahn vorhanden ist, unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Sollte der Zahn bereits abgestorben, vormals wurzelbehandelt sein oder mit einer medikamentösen Einlage versehen sein, braucht man in der Regel keine Betäubung mehr.
Nichtsdestotrotz können nach Abfüllen der Wurzeln, mit medikamentösen Einlagen oder auch mit dem definitiven Füllmaterial, noch einige Tage leichte Schmerzen auftreten. Dies erklärt sich durch den Kontakt des jeweiligen Materials mit dem Umgebungsgewebe an der Wurzelspitze.
Die Behandlung selbst ist ein Desinfektionsverfahren, bei dem durch spezielle rotierende Feilen jegliches Weichgewebe entfernt wird und mithilfe von desinfizierenden Spülungen möglichst alle Bakterien abgetötet werden. Da die Kosten für die benötigten Instrumente und Medikamente den Tarif, der mit den Krankenkassen verrechnet wird, oft übersteigen, kann es sein, dass einzelne Leistungen zusätzlich in Rechnung gestellt werden. Bitte besprechen Sie dies mit dem Ordinationsteam!